Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit – und schon ist der falsche Kraftstoff im Tank. Statt Diesel hast du Benzin getankt oder umgekehrt? Keine Panik, du bist nicht allein! Jedes Jahr passiert das tausenden Autofahrerinnen und Autofahrern – vor allem an stressigen Tagen oder mit einem ungewohnten Fahrzeug. Doch was passiert, wenn man falsch tankt? Ist das wirklich so schlimm? Und was solltest du jetzt tun, um teure Motorschäden zu vermeiden?
In diesem Ratgeber erfährst du:
- was genau passiert, wenn du Benzin statt Diesel oder Diesel statt Benzin tankst
- welche Symptome auf eine Fehlbetankung hindeuten
- wie hoch die Kosten bei falsch getankt sein können
- und vor allem: wie du richtig reagierst – und das Schlimmste verhinderst
Kleiner Spoiler: Der wichtigste Schritt ist, den Motor nicht zu starten! Warum das so entscheidend ist und was du sonst noch beachten solltest, liest du hier. Außerdem bekommst du Tipps, wie du Fehlbetankung in Zukunft ganz einfach vermeidest.


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Falscher Kraftstoff im Tank – wie kommt das vor?
Einmal falsch getankt – und schon ist der Ärger groß. Aber wie kommt es überhaupt dazu, dass so viele Autofahrer aus Versehen den falschen Kraftstoff tanken?
Die Gründe sind vielfältig:
An den meisten Tankstellen sehen Zapfpistolen für Diesel und Benzin fast identisch aus. Zwar ist die Diesel-Zapfpistole in der Regel etwas dicker, doch das fällt oft kaum auf – vor allem, wenn man es eilig hat oder gedankenverloren ist. Bei vielen Autos passt zudem die falsche Zapfpistole problemlos in den Tankstutzen, was eine Fehlbetankung zusätzlich erleichtert.
Ein weiterer Klassiker: Du fährst ein neues Auto, einen Mietwagen oder hast kürzlich von Benziner auf Diesel (oder andersherum) gewechselt. In solchen Momenten greifen wir oft auf alte Gewohnheiten zurück – und schwupps, ist der falsche Sprit im Tank.
Hinzu kommt: Moderne Dieselfahrzeuge klingen kaum noch nach Diesel. Das frühere „Nageln“ der Selbstzünder ist bei vielen Modellen verschwunden. Stattdessen läuft der Motor fast so ruhig wie bei einem Benziner. Wer sich also am Geräusch orientieren will, wird schnell getäuscht.
Auch Tankdeckel-Aufkleber, die eigentlich auf den richtigen Kraftstoff hinweisen sollen, helfen nicht immer. Sie sind oft klein, unauffällig oder schlicht übersehen – vor allem bei Dunkelheit oder schlechter Sicht.
Kurz gesagt: Falsches Tanken passiert schneller, als man denkt. Und genau deshalb solltest du wissen, was du tun kannst, wenn der falsche Kraftstoff im Tank gelandet ist.
Benzin im Dieselmotor – warum das richtig teuer werden kann
Wenn du Benzin in einen Dieselmotor getankt hast, ist schnelles Handeln gefragt. Denn leider gilt: Diese Kombination ist besonders kritisch – und kann deinem Auto richtig schaden.
Warum? Ganz einfach: Dieselmotoren sind auf eine gute Schmierung im Kraftstoffsystem angewiesen. Der Diesel-Kraftstoff sorgt für genau diesen Schutz, denn er besitzt schmierende Eigenschaften. Benzin dagegen wirkt eher wie ein Lösemittel – es wäscht den schützenden Schmierfilm einfach weg.
Das hat fatale Folgen:
- Metallteile wie die Hochdruckpumpe oder die Einspritzanlage reiben ungeschützt aufeinander
- Es entstehen Späne, die sich im System verteilen
- Die Pumpe kann blockieren oder komplett ausfallen
- Im schlimmsten Fall droht ein kapitaler Motorschaden
Und das alles passiert schneller, als man denkt – vor allem, wenn du nach dem Tanken einfach weiterfährst, ohne das Missgeschick zu bemerken.
Wichtig: Schäden durch falsches Tanken sind kein Garantiefall. Die Kosten für Reparatur, Reinigung oder den Austausch defekter Teile musst du selbst tragen – und das kann schnell mehrere Tausend Euro kosten.
Deshalb gilt: Wenn du Benzin statt Diesel getankt hast – auf keinen Fall den Motor starten! Je eher du reagierst, desto größer die Chance, größere Schäden zu vermeiden.

Diesel im Benziner – wie schlimm ist das wirklich?
Auch wenn Diesel statt Benzin getankt wurde, ist das kein kleiner Patzer. Zwar sind die Folgen oft etwas weniger gravierend als bei Benzin im Diesel – doch auch hier kann es zu Problemen kommen.
Das liegt vor allem daran, dass Diesel schwerer entzündlich ist als Benzin. Während ein Benziner auf einen schnellen, sauberen Zündfunken angewiesen ist, verbrennt Diesel viel langsamer und bei höheren Temperaturen. Was passiert also, wenn du Diesel in einen Benzintank füllst?
- Der Motor springt schlecht an oder läuft unrund
- Es kommt zu Zündaussetzern und Leistungsverlust
- Die Zündkerzen verrußen
- Das gesamte Kraftstoffsystem kann verschmutzt oder beschädigt werden
Besonders kritisch wird es, wenn du eine größere Menge Diesel getankt hast und dann losfährst – denn das Gemisch kann die Einspritzanlage und den Katalysator beschädigen. Auch hier können die Reparaturkosten schnell mehrere Hundert bis Tausend Euro betragen.
Die gute Nachricht: Kleine Mengen Diesel im Benziner (z. B. ein bis zwei Liter) führen selten zu sofortigen Schäden – vor allem, wenn du den Fehler schnell bemerkst und nicht weiterfährst. Trotzdem gilt: Tank entleeren lassen und die Werkstatt aufsuchen, um auf Nummer sicher zu gehen.
Falsch getankt – was tun? Die wichtigsten Sofortmaßnahmen
Wenn du bemerkst, dass du den falschen Sprit getankt hast, zählt jede Sekunde. Ob Diesel im Benziner oder Benzin im Diesel – je schneller du reagierst, desto geringer ist die Gefahr eines Schadens. Und du kannst dir unter Umständen teure Reparaturen sparen.
Hier kommt der wichtigste Tipp direkt vorweg:
Nicht starten! Kein Zündschlüssel drehen, kein Motor laufen lassen.
Denn sobald der Motor läuft, verteilt sich der falsche Kraftstoff im gesamten System – und verursacht dort Schäden an Pumpe, Leitungen oder Einspritzdüsen.
Was du stattdessen tun solltest:
- Zündung auslassen
– Hast du den Fehler direkt an der Zapfsäule bemerkt, dann bleibt der Motor am besten komplett aus. - Auto stehen lassen oder abschleppen
– Lass dein Fahrzeug möglichst zur nächsten Werkstatt bringen. Nutze einen Pannendienst oder den Abschleppdienst deiner Versicherung. - Tank auspumpen lassen
– Die Werkstatt kann den Tank entleeren und reinigen, bevor der Motor Schaden nimmt. - Kraftstoffsystem prüfen lassen
– Gerade wenn du schon gestartet oder ein paar Meter gefahren bist, sollte das gesamte System kontrolliert und ggf. gespült werden. - Werkstatt informieren, was genau passiert ist
– Gib an, wieviel Liter du getankt hast und ob du den Motor gestartet oder gefahren bist. Das hilft bei der richtigen Diagnose.
Übrigens: Wenn du gar nichts merkst und einfach losfährst, können die Symptome erst später auftreten – wie z. B. ein stotternder Motor, Leistungsverlust oder ein kompletter Motorausfall. In dem Fall heißt es: sofort anhalten, Motor aus, abschleppen lassen.
Was kostet es, wenn man falsch getankt hat?
Die schlechte Nachricht zuerst: Falsch getankt bedeutet oft hohe Kosten – vor allem, wenn du den Motor bereits gestartet oder sogar eine Strecke gefahren bist. Denn je weiter sich der falsche Kraftstoff im System verteilt, desto aufwendiger wird die Reinigung und Reparatur.
Hier ein Überblick über mögliche Kosten nach Fehlbetankung:
Maßnahme | Geschätzte Kosten* |
Tank auspumpen (ohne Motorstart) | 150 – 400 € |
Kraftstoffsystem spülen | 300 – 800 € |
Austausch Einspritzanlage / Pumpe | 1.000 – 3.000 € oder mehr |
Motorschaden durch falsches Tanken | ab 3.000 €, oft Totalschaden |
*Preise können je nach Fahrzeugmodell und Werkstatt stark variieren.
Ein weiteres Problem: Falsches Tanken ist kein Garantiefall. Weder Hersteller noch Händler oder Werkstatt übernehmen bei Fehlbetankung die Kosten – denn in der Regel liegt ein Bedienfehler vor. Auch die Kfz-Versicherung springt meist nicht ein. Nur mit einer speziellen Schutzbrief- oder Mobilitätsgarantie kann man Glück haben.
Unser Tipp: Wenn du falsch getankt hast, aber den Motor nicht gestartet hast, ist die Reparatur meist deutlich günstiger. Deshalb: je früher du reagierst, desto besser für deinen Geldbeutel.
Wie kann man Fehlbetankung vermeiden?
Am besten ist es natürlich, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen. Zum Glück kannst du mit ein paar einfachen Tricks Fehlbetankung vermeiden – ganz ohne teure Technik oder Umrüstungen.
Hier sind die besten Tipps aus der Praxis:
Tankdeckel genau anschauen
Fast jedes Auto hat einen Hinweis auf dem Tankdeckel – entweder steht dort „Diesel“ oder „Super“, oder es ist ein Symbol abgebildet. Klingt banal, aber in der Hektik wird dieser Hinweis oft übersehen. Ein kurzer Blick kann dich vor großen Kosten bewahren.
Zapfpistole und Schlauchfarbe prüfen
An deutschen Tankstellen sind Diesel-Zapfpistolen meist schwarz oder gelb, Benzin-Zapfpistolen oft grün oder blau. Außerdem ist der Diesel-Auslass meist dicker – passt er also ungewöhnlich schwer in dein Auto, solltest du stutzig werden.
Sticker als Erinnerung nutzen
Ein einfacher Aufkleber am Tankdeckel, im Innenraum oder auf der Tankklappe kann dich daran erinnern, was du tanken musst. Besonders hilfreich bei Mietwagen oder wenn du zwischen mehreren Autos wechselst.
Gedanklich den Tanken-Modus aktivieren
Klingt vielleicht komisch, aber bewusstes Tanken hilft! Konzentriere dich für einen Moment ganz auf den Vorgang. Kein Telefon, keine Eile, kein Multitasking.
Keine Gewohnheiten übertragen
Wenn du vom Benziner auf Diesel (oder umgekehrt) umsteigst, vergiss die alte Routine. Denk immer daran: Neues Auto = neue Tankregel.
Häufig gestellte Fragen zum Thema: Falsch getankt
Was passiert, wenn man falsch getankt hat?
Wenn du den falschen Kraftstoff getankt hast, kann es zu schweren Schäden am Motor und Kraftstoffsystem kommen – besonders dann, wenn du den Motor startest oder sogar losfährst. Benzin im Diesel zerstört die Schmierung der Einspritzanlage, Diesel im Benziner führt zu Zündproblemen. Im schlimmsten Fall droht ein teurer Motorschaden.
Wann merkt man, dass man falsch getankt hat?
Wenn du es nicht schon direkt an der Zapfsäule bemerkst, macht sich eine Fehlbetankung oft erst nach dem Starten oder während der Fahrt bemerkbar – zum Beispiel durch:
- Ruckeln oder Leistungsverlust
- Stotternden Motor
- Warnleuchten im Cockpit
- Startprobleme oder laute Geräusche
Spätestens dann solltest du den Motor sofort abstellen und das Fahrzeug nicht weiterfahren.
Was machen, wenn man falsch getankt hat?
- Nicht starten!
- Auto stehen lassen oder abschleppen lassen
- Werkstatt kontaktieren
- Tank auspumpen und Kraftstoffsystem prüfen lassen
Je schneller du handelst, desto eher kannst du größere Schäden vermeiden.
Was passiert, wenn man das falsche Benzin getankt hat?
Wenn du z. B. Super statt Super Plus tankst, ist das meist kein großes Problem. Kritisch wird es aber, wenn du Benzin statt Diesel oder Diesel statt Benzin getankt hast. Dann kann es zu schweren Schäden an der Einspritzanlage, Pumpe oder sogar dem gesamten Motor kommen.
Was kann passieren, wenn man sein Auto falsch getankt hat?
Im schlimmsten Fall führt falsch getankter Kraftstoff zu:
- Verstopften Filtern
- Defekten Einspritzdüsen
- Korrosion im Kraftstoffsystem
- Motorausfall oder Motorschaden
Die Reparaturkosten können schnell bei mehreren Tausend Euro liegen – je nachdem, wie viel getankt wurde und ob der Motor schon lief.
Wo kann ich falsch getanktes Benzin entsorgen?
Falsch betankten Kraftstoff darfst du nicht einfach in den Ausguss oder auf den Boden kippen – das wäre strafbar. Lass den Kraftstoff in der Werkstatt fachgerecht absaugen und entsorgen. Alternativ kannst du dich an den örtlichen Wertstoffhof oder eine Kfz-Werkstatt wenden – dort weiß man, wie mit Alt-Kraftstoff umzugehen ist.