Dieses Probleme kennen alle: Da hakt das Türschloss des Oldtimers und die Schraube am beschädigten Auspuff sitzt fest. Unschöne Teerflecken auf der Felge lösen sich beim alltäglichen Putzen genauso wenig wie die Kleberückstände der Vignette auf der Windschutzscheibe. Die rostige Heckenschere soll wieder auf Vordermann gebracht werden und die Fahrradkette benötigt dringend Schmierung. So verschieden die Aufgaben auch sein mögen, Multifunktionsöle verheißen in allen Fällen die Lösung. Aber was können die Öle wirklich?
Die sieben verschiedene Öle im Test
Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung hat sieben aktuelle Universalöle aus der Spraydose begutachtet. Testsieger wurde SX 90 plus von Sonax mit einem „sehr empfehlenswert“. Auf den nachfolgenden Plätzen folgen in der Gesamtbewertung aus Leistung und Preis die „empfehlenswerten“ Präparate Ballistol Universalöl gleichauf mit WD 40, gefolgt von CRC 5-56, Caramba 70 Multifunktions-Öl, Nigrin Performance Multi-Öl HyBrid sowie das „bedingt empfehlenswerte“ beko Universal-Öl B10.
Kriterien für die Öle
Die Warenprüfer der GTÜ haben in drei Kategorien äußerst unterschiedliche Fragen beantwortet. Wichtigstes Kriterium, die Wirkung der Universalöle: Wie gut sind Schmierung und Verschleißminderung, wie effektiv ist der Rostschutz? Wie sind Lösungs- und Kriechvermögen zu beurteilen sowie die Eignung als Kontaktspray? Darüber hinaus ging es aber auch um Fragen der Anwendung, beispielsweise in welchen Bereichen die Öle einzusetzen und wie ergiebig sie sind. Gesundheits-, Umwelt- und Materialverträglichkeit waren ebenfalls relevant.
Ergebnisse der Tests
Ballistol, welches sich mit geringem Wasserunterwanderungsvermögen als einziges Produkt zwar nicht wirklich als Kontaktspray für die Elektrik eignet, punktet dafür mit Vorzügen von der ökologischen Unbedenklichkeit bis hin zur desinfizierenden Tierpflege. Ebenso empfiehlt der Hersteller Ballistol auch für Leder. Sprödes und trockenes Leder werde erneut „weich und elastisch“. Doch Vorsicht: Bei der Prüfung der Materialverträglichkeit ergaben alle Öle auf Leder ein dunkleres Erscheinungsbild, weswegen zumindest für helle Tierhaut farbneutrale Spezialpflegesubstanzen den Universalölen wohl vorzuziehen sind.
Überhaupt stellten die GTÜ-Tester fest, dass Universalöle ihre Aufgaben im Standardfall durchaus zufrieden stellend lösen, aber Spezialmittel auch für weitere, schwierige Anwendungsfälle oft nicht ersetzbar sind. So sorgen zumindest die besseren Universalöle zwar für einen recht ordentlichen Rostschutz unter nicht allzu harten Bedingungen eines Schnellrosttests mit dreiprozentiger Salzlösung. Auf der anderen Seite versagen sie alle unter der Extrembebelastung eines tagelangen Salzsprühtests nach DIN-Norm mit beinahe doppelt so hohem Salzgehalt.
Analoges gilt für die Schmierfähigkeit und Verschleißminderung der Universalöle. Beispiel Antriebsketten, welche extremen Belastungen ausgesetzt sind: Bei einschlägigen Verschleißmessungstests schneiden Spezialprodukte zur Kettenschmierung bedeutend besser ab als die Alleskönner. Das hindert Sonax nicht daran, sein SX 90 plus insonderheit auch dafür zu empfehlen. Original-Ton Sonax: „Schmiert dauerhaft Fahrrad- und Motorradketten“. Immerhin: Im Testfeld der Universalöl-Konkurrenten lieferte Sonax in der Tat in diesem Punkt das beste Resultat und sicherte sich so durch den Vorsprung in Sachen Schmierfähigkeit und Rostschutz am Ende auch das Qualitätssiegel „Testsieger GTÜ“.