Du kennst das: Gestern noch präsentierte sich dein Auto in makellosem Glanz. Schlechtes Wetter und matschige Wege haben dann aber sichtbare Spuren hinterlassen. Viele Autofahrer folgen dem Reflex, sofort in die nächste Waschanlage zu fahren. Doch aufgrund möglicher Lackkratzer bei häufiger Nutzung scheuen nicht wenige Autobesitzer den Weg zu einer Waschanlage, manche auch aus Kostengründen. Falls du nun zu Eimer und Schwamm greifst, um dein Auto selber zu waschen, solltest du im Sinne der Gründlichkeit erst diesen kurzen Ratgeber lesen.
Dieses Thema ist übrigens relevanter im Lebensalltag, als du es auf den ersten Blick glauben könntest: Laut Umfragen wäscht etwa jeder dritte Deutsche einmal pro Monat sein Auto. Glaubt man Befragungen, befindet sich die Handwäsche im Abwärtstrend. Die große Mehrheit der Autofahrer zieht es vor, den Wagen automatisch waschen zu lassen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Auto selber waschen oder die Autowaschanlage nutzen?
- 2 Schadet die Waschanlage dem Lack?
- 3 SB-Waschanlage als Alternative?
- 4 Darf ich mein Auto zu Hause selber waschen?
- 5 Auto selber waschen: Rechtliche Aspekte
- 6 Darf ich auf der Straße das Auto selber waschen?
- 7 Autowäsche: Tipps zur optimalen Autopflege
- 8 Übersicht: Das brauchst du, um dein Auto selber waschen zu können
- 9 Wie wäscht man sein Auto am besten?
- 10 2-Eimer-Methode als Tipp
- 11 Auto selber waschen: Halt, fehlt da nicht noch etwas?
- 12 Fazit: Auto selber waschen hat seine Grenzen!
Auto selber waschen oder die Autowaschanlage nutzen?
Letztlich ist es eine Typenfrage: Die einen lieben es, in der freien Zeit ihr Fahrzeug zu pflegen. Für andere muss es so schnell und gründlich wie möglich gehen. Eine kurze Fahrt durch die Waschanlage zwischendurch erscheint insofern als perfekte Lösung.
Ökologischer ist es jedenfalls nicht, das Auto selber waschen zu wollen: Weniger Wasser wird meistens nicht verbraucht und Schadstoffe entstehen auch. Eine professionelle Reinigung ist nicht nur bequem und zeitsparend: Aus Umweltsicht geht es vor allem darum, dass das verschmutzte Abwasser nicht in den Boden sickern und somit ins Grundwasser gelangen kann. Aus diesem Grund ist es vielerorts auf nicht versiegeltem Boden verboten, sein Auto selber zu waschen. Du solltest also die Voraussetzungen vor Ort klären, bevor du selbst zu Eimer und Schwamm greifst.
Schadet die Waschanlage dem Lack?
Viele Autofahrer befürchten, häufige Fahrten in die Waschanlage würden zu Kratzern führen. Das ist generell nicht zu befürchten, wenn du dich für eine textile Waschstraße mit sehr lackschonenden Bürsten entscheidest. Hinzu kommt, dass der Lack bei modernen Fahrzeugen sehr widerstandsfähig ist. Durch eine gründliche Vorwäsche ist das Risiko für Kratzer äußerst gering, zumal sich die Bürsten automatisch den Ausmaßen des Fahrzeugs anpassen. Auf der anderen Seite besteht auch bei der Nutzung ungeeigneter Schwämme und Tücher die Gefahr, dass der Lack Schaden nimmt. Wer sein Auto selber waschen möchte, sollte daher bei der Auswahl der notwendigen Utensilien unbedingt auf Qualität achten.
SB-Waschanlage als Alternative?
Du hast keine Lust, dein Auto selber zu waschen, möchtest aber auch nicht durch eine Waschstraße fahren? Dann sind SB-Waschboxen ein funktionaler Kompromiss, über den du nachdenken solltest. Hier hast du alles buchstäblich selbst in der Hand. Mit wenigen Euro-Münzen kannst du von der Vorwäsche über die Aktivschaumbürste bis hin zum Klarspülen alle Arbeitsschritte mit funktionalem Equipment selbst durchführen. Die Ergebnisse können nicht immer zu 100 % überzeugen, was aber auch für Waschanlagen gilt. Wenn es perfekt werden soll, kannst du dein Auto selbst waschen, sofern dies erlaubt ist.
Darf ich mein Auto zu Hause selber waschen?
Grundsätzlich ist die Gesetzeslage zur Beantwortung dieser Frage in Deutschland eher vage und nicht überall gleich. Ganz konkret kommt es auf die Bestimmungen in deiner Gemeinde an. In vielen Orten ist es verboten, das Auto selber zu waschen. Da ein Bußgeld drohen kann, solltest du dich informieren, bevor du loslegst.
Dass deine Nachbarn ihr Auto selber waschen, ist keinesfalls als Erlaubnis zu deuten. Generell ist es vielerorts in Deutschland verboten, das Auto selber zu waschen. Im Vordergrund stehen dabei Bedenken, dass die Umwelt durch verschmutztes Wasser unmittelbaren Schaden nehmen könnte. In diesem Zusammenhang solltest du dir vor Augen führen, dass bei der Fahrzeugwäsche auch Reste von Schmier- und Treibstoff abgesehen vom Reinigungsmittel in die Umwelt gelangen könnten.
Auto selber waschen: Rechtliche Aspekte
Dein Auto auf deinem Grundstück waschen darfst du nur, wenn die öffentliche Satzung vor Ort dies erlaubt. Ferner darf das anfallende Abwasser nicht in die Kanalisation oder auf ein benachbartes Grundstück gelangen. Eine Motorwäsche ist grundsätzlich verboten. Sie sollte nur von Fachbetrieben durchgeführt werden. In Naturschutzgebieten ist die Fahrzeugwäsche grundsätzlich verboten. Chemische Reinigungsmittel sind vielerorts untersagt: Du müsstest das Auto dann mit klarem Wasser waschen, was bei starker Verschmutzung keine Alternative ist. Willst du dein Auto selber waschen, erscheinen SB-Waschboxen als funktionaler Kompromiss.
Darf ich auf der Straße das Auto selber waschen?
Am Straßenrand würdest du dein Auto auf öffentlichem Grund selber waschen. Das ist nur erlaubt, wenn die kommunale Satzung dem nicht widerspricht. Oft wird die Autowäsche als unzulässige bzw. genehmigungspflichtige Sondernutzung des öffentlichen Raums gesehen. Die Straße darf ganz grundsätzlich nicht mit Wasser oder Schmutz benetzt werden, wenn sich daraus eine Gefahr für den Straßenverkehr ergibt. Bei niedrigen Temperaturen im Winter könnte die Bildung von Glatteis zu einer Gefahr werden, wenn du dein Auto an der Straße waschen möchtest.
Autowäsche: Tipps zur optimalen Autopflege
Zu Beginn sollte das Auto mit einem Hochdruckreiniger einer gründlichen Vorwäsche unterzogen werden. Aber Vorsicht, den Mindestabstand von etwa 30 Zentimetern solltest du einhalten, um jeglichen Schaden am Lack auszuschließen. Bevor du danach mit der Feinwäsche weitermachst, sollte sämtliches Material griffbereit sein.
Übersicht: Das brauchst du, um dein Auto selber waschen zu können
- Zwei Eimer mit lauwarmen Wasser
- Geeignete Putzlappen, Mikrofasertuch
- Spezieller Autoschwamm
- Felgenbürste
- Autoshampoo, Glasreiniger und Felgenreiniger
- Staubsauger/Akku-Sauger für die Innenreinigung
- Auf Wunsch Politur, um dem Lack pflegenden Glanz zu verleihen
- Grit-Guard-Einsatz für die 2-Eimer-Methode
Wie wäscht man sein Auto am besten?
Grundsätzlich solltest du dein Auto immer von außen nach innen waschen bzw. reinigen. Mit der Vorwäsche wird die Basis für gründliche Ergebnisse gelegt, die auf den ersten Blick überzeugen. Blätter, Äste oder andere Ablagerungen solltest du vorher entfernen. Mit einem speziellen Autoshampoo lässt sich der Lack sanft und gründlich reinigen. Mit einem feinen, lackschonenden Mikrofasertuch kannst du den Lack anschließend trocknen und idealerweise für streifenfreien Glanz sorgen. Generell eignen sich Mikrofasertücher sehr gut für Autolack, wobei es im Fachhandel eine große Auswahl an praxiserprobten Produkten gibt.
2-Eimer-Methode als Tipp
Profis schwören auf die 2-Eimer-Methode: In zwei Eimer wird klares Wasser gefüllt, in einem wird ein Grit-Zusatz hinzugefügt. Dieser Zusatz sorgt dafür, dass der Dreck aus dem Tuch nicht weiter im Wasser herumwirbelt. Auf diese Weise kannst du mit wenig Wasser lange Zeit auskommen, ohne dass Schmutz vom Tuch aufgenommen wird. Denn dieser würde nicht nur die Reinigung erschweren: Kleine Teile könnten für Kratzer auf dem Lack sorgen. Wer sein Auto selber waschen möchte, sollte sich einen Grit-Guard-Einsatz besorgen. Für hartnäckige Verschmutzungen kannst du spezielle Waschknete nutzen, die den Lack schont.
Wenn du dein Auto selber waschen möchtest, solltest du auch an die Räder und Türen denken. Hier sammelt sich oft viel Schmutz. Auch den Gummidichtungen solltest du Aufmerksamkeit schenken, wobei du mit speziellen Pflegemitteln auch die Funktionsfähigkeit und Dichtigkeit langfristig sicherstellen kannst. Am Ende kannst du mit einem geeigneten Glasreiniger den Scheiben streifenfreien Glanz verleihen.
Auto selber waschen: Halt, fehlt da nicht noch etwas?
Außen hui, innen pfui? Nein, wer sein Auto liebt, kann sich nur mit einem perfekten Gesamtergebnis zufriedengeben. Insofern geht es an den Innenraum, sobald die Außenreinigung abgeschlossen ist. Mit einem Staubsauger lassen sich die meisten Verschmutzungen entfernen. Für das Cockpit und die empfindlichen Armaturen gibt es spezielle Pflegetücher für eine schonende Reinigung.
Fazit: Auto selber waschen hat seine Grenzen!
Das gilt vor allem in rechtlicher Hinsicht, denn vielerorts ist es nicht erlaubt, auf dem Grundstück oder der Straße das Auto zu waschen. Mit SB-Waschboxen lässt sich eine funktionale Alternative zur Waschstraße nutzen: Dort kannst du dein Auto selber waschen und auf professionelles Equipment zu überschaubaren Kosten zurückgreifen.
Solltest du an deinem Wohnort dein Auto selber waschen dürfen, ist der Arbeitsaufwand nicht zu unterschätzen. Das dürften dir die Tipps und die Liste oben verdeutlicht haben. Und jetzt weißt du vielleicht auch, warum die meisten Deutschen regelmäßig eine Waschanlage ansteuern.
Autohandel I.Rasch
Vielen Dank für diese umfangreichen und sehr nützlichen Informationen. Dem bleibt eigentlich nur hinzuzufügen, dass man auf jeden Fall davon absehen sollte – ob erlaubt oder nicht erlaubt – sein Auto auf der Straße oder dem eigenen Grundstück mit Reinigungsmitteln selbst zu waschen, sofern das Abwasser nicht aufgefangen und gereinigt oder entsorgt wird.