Plötzlich ist sie wieder da – die Hauptuntersuchung (HU). Und mit ihr die Frage: Muss ich jetzt wieder zum TÜV? Was wird da überhaupt geprüft? Und wie lese ich diese bunte Plakette richtig ab?

Keine Sorge, wir bringen Licht ins Dunkel. In diesem Beitrag bekommst du alle wichtigen Infos zur HU 2025: Welche Fristen gelten, wie du Bußgelder vermeidest, was geprüft wird – und wie du dich ganz entspannt vorbereitest.

Was ist eigentlich die HU – und ist das das Gleiche wie TÜV?

Viele sagen: „Ich muss zum TÜV“, obwohl sie eigentlich zur Hauptuntersuchung (HU) müssen. Das ist zwar nicht ganz falsch – aber eben auch nicht ganz richtig.

Der TÜV war früher der einzige große Anbieter, der diese Untersuchung durchgeführt hat. Deshalb hat sich das Wort „TÜV“ bei vielen fest eingebrannt – wie Tempo für Taschentücher oder Zewa für Küchenrolle. Heute ist das aber anders.

Mittlerweile gibt es in Deutschland vier amtlich anerkannte Prüforganisationen, die die HU durchführen dürfen:

  • TÜV (z. B. TÜV Süd, TÜV Nord)
  • DEKRA
  • GTÜ
  • KÜS

Das bedeutet: Du musst nicht zwingend zu einer TÜV-Stelle fahren. Auch viele freie Werkstätten arbeiten mit GTÜ oder KÜS zusammen – und bestellen den Prüfer direkt zu sich in die Halle. Du hast also die Wahl.

Wann ist mein Auto zur HU fällig?

Du hast dein Auto schon eine Weile – aber wann genau musst du eigentlich zur Hauptuntersuchung (HU)? Keine Sorge, das ist kein Hexenwerk. Es gibt ein paar klare Regeln, die du dir leicht merken kannst.

Die Grundregel:

  • Neuwagen müssen erst nach drei Jahren zur HU.
    Das heißt: Wenn du z. B. im Mai 2022 einen Neuwagen gekauft hast, ist die erste HU im Mai 2025 fällig.
  • Danach gilt für die meisten Fahrzeuge: alle zwei Jahre zur HU.

Egal ob Benziner, Diesel oder Elektroauto – diese Regel betrifft alle privaten Pkw, also das klassische Familien- oder Alltagsauto.

Ausnahmefälle – hier gelten andere Fristen:

Für bestimmte Fahrzeuge gibt es abweichende Prüfintervalle, weil sie häufiger im Einsatz sind oder besondere Anforderungen erfüllen müssen:

  • Taxis & Mietwagen: jährlich
  • Lkw über 3,5 Tonnen: jährlich
  • Anhänger > 750 kg: alle 2 Jahre (bei Neuzulassung 3 Jahre)
  • Motorräder: alle 2 Jahre
  • Wohnmobile über 3,5 t: jährlich
  • Oldtimer mit H-Kennzeichen: alle 2 Jahre

Wenn du unsicher bist, schau am besten in die Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein) oder frag direkt bei der Prüfstelle oder deiner Werkstatt nach.

TÜV-Plakette ablesen – so geht’s richtig

Viele schauen drauf – aber nicht jeder versteht sie auf Anhieb. Hier die einfache Anleitung:

  • Oben steht der Monat → also z. B. „06“ für Juni
  • In der Mitte steht das Jahr → z. B. „25“ für 2025
  • Die Farbe ändert sich jedes Jahr → das hilft der Polizei beim schnellen Erkennen

Beispiel: Du siehst oben „12“ und in der Mitte „25“ → dann muss dein Auto bis Dezember 2025 zur HU.

Tipp: Wenn du dir unsicher bist – im Fahrzeugschein steht der nächste Termin auch.

Was passiert, wenn ich den TÜV überziehe?

Vielleicht kennst du das: Du hast so viel um die Ohren, dass du den HU-Termin einfach vergisst. Kein Drama – aber leider auch nicht ganz ohne Folgen. Denn wer den Termin zur Hauptuntersuchung überzieht, riskiert ein Bußgeld – und im schlimmsten Fall sogar einen Punkt in Flensburg.

Wenn du den TÜV zwei bis vier Monate überziehst, kostet dich das in der Regel 15 Euro.
Lässt du dir vier bis acht Monate Zeit, wird es schon teurer – hier sind 25 Euro Bußgeld fällig.

Richtig unangenehm wird es, wenn du den Termin um mehr als acht Monate verpasst: Dann zahlst du nicht nur 60 Euro, sondern bekommst auch einen Punkt in Flensburg. Und das kann unter Umständen Auswirkungen auf deine Versicherung oder deine Fahrerlaubnis haben – vor allem, wenn schon andere Punkte auf deinem Konto stehen.

Aber es kommt noch ein Haken dazu: Ab zwei Monaten Verspätung dürfen die Prüfer eine sogenannte erweiterte Hauptuntersuchung durchführen. Das bedeutet: Dein Auto wird bei der Prüfung noch genauer unter die Lupe genommen. Der technische Check wird um zusätzliche Prüfpositionen erweitert – und das bedeutet auch: mehr Aufwand, mehr Prüfzeit und etwa 20 Prozent höhere Kosten.

Kurz gesagt: Wer zu spät kommt, zahlt drauf – in mehrfacher Hinsicht.

Unser Tipp: Trage dir den HU-Termin am besten direkt im Kalender ein oder aktiviere die Erinnerungsfunktion deiner Werkstatt. Viele bieten das inzwischen kostenlos an – per E-Mail oder SMS. So vergisst du den Termin nicht – und ersparst dir unnötigen Stress und Zusatzkosten.

Was wird bei der HU geprüft?

Die Prüforganisationen checken dein Auto gründlich. Geprüft werden unter anderem:

  • Bremsen
  • Lenkung
  • Reifen und Felgen
  • Beleuchtung
  • Abgasanlage
  • Fahrwerk
  • Sicherheitsgurte
  • Elektronik & Assistenzsysteme

Besonderheit bei E-Autos:

Kein Auspuff? Kein Problem. Dafür schaut der Prüfer auf:

  • Hochvoltkabel & -anschlüsse
  • Ladestecker
  • Isolationswiderstand
  • Funktion von Notschaltern

Wie lange dauert die HU?

Die gute Nachricht zuerst: Die Hauptuntersuchung ist meistens schneller erledigt, als viele denken. In der Regel dauert der gesamte Prüfprozess bei einem normalen Pkw zwischen 20 und 30 Minuten. Das hängt natürlich davon ab, wie voll die Prüfstelle gerade ist und ob dein Auto direkt dran kommt – aber die reine Prüfzeit selbst ist recht überschaubar.

Was passiert in dieser Zeit?

Der Prüfingenieur schaut sich dein Fahrzeug von oben bis unten an: Er testet die Bremsen auf dem Prüfstand, kontrolliert die Beleuchtung, die Lenkung, das Fahrwerk, den Unterboden, die Karosserie, prüft auf Rost, und macht einen Blick unter die Motorhaube. Dazu kommt der Check der Abgasanlage und – sofern noch nicht separat durchgeführt – die Abgasuntersuchung (AU).

Wenn du ein etwas neueres Fahrzeug mit vielen elektronischen Helfern fährst – also mit Spurhalteassistent, Notbremsassistent, Rückfahrkamera oder anderen Features – kann es ein paar Minuten länger dauern. Diese Systeme müssen nämlich auf Funktion geprüft werden. Das ist zwar nicht bei allen elektronischen Helfern Pflicht, aber viele Prüfstellen nehmen sie trotzdem unter die Lupe, um sicherzugehen, dass sie im Ernstfall auch wirklich arbeiten.

Noch etwas aufwendiger wird es bei Elektroautos. Hier müssen zusätzliche Punkte abgeprüft werden, die bei Verbrennern gar nicht vorhanden sind: zum Beispiel der Ladeanschluss, die Hochvoltleitungen, das Batteriegehäuse und bestimmte Sicherheitsfunktionen wie der Not-Aus-Schalter. Das kann die Untersuchung etwas in die Länge ziehen – nicht dramatisch, aber eben auch nicht in fünf Minuten erledigt.

Und dann kommt natürlich noch die Papierarbeit dazu: Der Prüfer dokumentiert die Ergebnisse, erstellt den Prüfbericht und – im besten Fall – klebt dir die neue Plakette ans Nummernschild.

Was brauche ich für die HU? – Die Checkliste

Diese Unterlagen solltest du dabeihaben:

✅ Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil 1)
✅ Nachweise für Umbauten (z. B. Spoiler, Felgen)
✅ Abgasuntersuchungs-Bescheinigung (falls separat gemacht)
✅ Eventuell: Betriebserlaubnisse, Prüfberichte früherer HU

Wer darf die HU durchführen?

Die Hauptuntersuchung darf in Deutschland nicht nur der TÜV machen – auch DEKRA, GTÜ und KÜS sind offiziell dafür zugelassen. Alle vier Organisationen arbeiten unabhängig, aber nach denselben gesetzlichen Vorgaben. Du kannst dir also aussuchen, zu wem du gehst – ob direkt zur Prüfstelle oder über eine Werkstatt, die mit einer dieser Organisationen zusammenarbeitet.

Viele Werkstätten bestellen den Prüfer einfach zu sich, sodass du dein Auto dort abgeben und später fertig geprüft abholen kannst. Preislich liegen die Anbieter oft nah beieinander, leichte Unterschiede gibt’s je nach Region und Fahrzeugtyp.

Wichtig ist: Du hast die Wahl – und musst nicht zwingend „zum TÜV“, auch wenn es umgangssprachlich oft so heißt.

Gut vorbereitet zur HU: So bestehst du stressfrei die Hauptuntersuchung

Die HU ist für viele Autofahrer so ein Termin, den man gerne vor sich herschiebt. Und wenn er dann näher rückt, kommt oft die Frage: „Hoffentlich finde der Prüfer nichts!“ Aber genau das kannst du selbst beeinflussen – mit der richtigen Vorbereitung.

Am besten startest du nicht erst einen Tag vorher, sondern schon ein paar Wochen früher. So hast du genug Zeit, kleine Mängel beheben zu lassen, ohne in Stress zu geraten.

Der erste Schritt: ein gründlicher Check in der Werkstatt

Viele Werkstätten bieten eine Art „HU-Vorab-Check“ an. Dabei wird dein Auto einmal durchgesehen – so ähnlich wie bei der eigentlichen HU. Die Profis prüfen zum Beispiel:

  • Funktionieren alle Lichter?
  • Sind die Bremsen in Ordnung?
  • Sind Reifenprofil und Luftdruck okay?
  • Gibt es Undichtigkeiten am Motor oder Auspuff?
  • Ist das Fahrwerk intakt?

Das Gute: Wenn dabei ein Mangel auffällt, kann er oft gleich in der Werkstatt behoben werden. So sparst du dir eine mögliche Nachprüfung – und damit Zeit, Geld und Nerven.

Der zweite Schritt: Die Unterlagen vorbereiten

Bevor du zur Prüfung fährst, leg dir am besten alle wichtigen Papiere bereit. Dazu gehören:

  • Zulassungsbescheinigung Teil I (früher: Fahrzeugschein)
  • Nachweise über Umbauten – z. B. neue Felgen oder ein Spoiler? Dann brauchst du das entsprechende Gutachten oder die ABE (Allgemeine Betriebserlaubnis)
  • Abgasuntersuchungs-Bescheinigung, wenn die AU vorab in der Werkstatt gemacht wurde

Du musst übrigens keinen Fahrzeugbrief (Zulassungsbescheinigung Teil II) mitbringen – das ist nur bei An- oder Abmeldungen nötig.

Der dritte Schritt: Das Auto „HU-fein“ machen

Klingt banal, hilft aber: Putz dein Auto. Kein Witz – ein sauberes Fahrzeug macht einfach einen besseren Eindruck. Wenn die Scheinwerfer klar sind, die Nummernschilder gut lesbar und der Innenraum aufgeräumt, freut sich auch der Prüfer. Außerdem sieht er so schneller, ob wirklich alles in Ordnung ist.

Prüf auch nochmal selbst:

  • Gehen alle Blinker, Scheinwerfer, Rücklichter?
  • Funktionieren Hupe, Scheibenwischer und -waschanlage?
  • Sind Warndreieck, Verbandkasten und Warnweste im Auto und noch gültig?

Diese Dinge kosten nicht viel Zeit, können aber den Unterschied machen – nämlich zwischen „Plakette sofort bekommen“ oder „erst mal nachbessern“.

Häufig gestellte Fragen zum Thema: Hauptuntersuchung (HU)


Die Hauptuntersuchung (HU) ist eine gesetzlich vorgeschriebene Fahrzeugprüfung, bei der sicherheitsrelevante Bauteile wie Bremsen, Lenkung, Beleuchtung und Abgasanlage kontrolliert werden. Sie stellt sicher, dass das Auto verkehrssicher und umweltgerecht betrieben wird.

Die Hauptuntersuchung darf in Deutschland von vier amtlich anerkannten Prüforganisationen durchgeführt werden: TÜV, DEKRA, GTÜ und KÜS. Alle arbeiten nach den gleichen gesetzlichen Vorgaben und dürfen die HU-Plakette vergeben.

Die TÜV-Prüfung beziehungsweise Hauptuntersuchung dauert in der Regel 20 bis 30 Minuten. Je nach Fahrzeugtyp, Auslastung der Prüfstelle und zusätzlichen Prüfpunkten wie Assistenzsystemen oder E-Antrieb kann es etwas länger dauern.

Für den Termin zur Hauptuntersuchung brauchst du unbedingt den Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil I). Falls dein Auto Umbauten hat (z. B. andere Felgen), bring auch die Gutachten oder ABE mit. Wenn die Abgasuntersuchung vorab in der Werkstatt gemacht wurde, brauchst du auch den AU-Nachweis.

Neuwagen müssen das erste Mal nach drei Jahren zur HU, danach ist der Termin alle zwei Jahre fällig. Den konkreten Termin siehst du auf der Plakette am hinteren Nummernschild oder im Fahrzeugschein.

Zur HU musst du den Fahrzeugschein mitbringen, auch bekannt als Zulassungsbescheinigung Teil I. Bei Umbauten oder Änderungen am Fahrzeug sind die entsprechenden Eintragungen oder Gutachten notwendig. Wurde die AU separat durchgeführt, ist auch der Nachweis der Abgasuntersuchung erforderlich.