Lackschaden am Auto oder einfach ein Kratzer im Lack, stumpfe Stellen auf der Motorhaube oder einfach Lust auf eine neue Farbe – es gibt viele Gründe, dein Auto lackieren zu lassen. Doch schnell kommt die Frage auf: Was kostet das eigentlich? Und lohnt sich eine komplette Lackierung überhaupt, oder tut’s auch eine günstigere Alternative?

Die Preise für eine Autolackierung können stark variieren. Je nachdem, ob du nur einzelne Teile oder das komplette Auto neu lackieren lässt, musst du mit mehreren hundert bis tausenden Euro rechnen. Aber keine Sorge: Es gibt auch clevere Möglichkeiten, kleinere Schäden selbst zu beheben oder das Auto kostengünstig aufzufrischen.

In diesem Artikel erfährst du, wie viel das Lackieren deines Autos kostet, welche Optionen es gibt und wann sich Alternativen wie Folieren oder Smart Repair lohnen. Außerdem bekommst du hilfreiche Tipps, worauf du bei der Wahl der Werkstatt achten solltest.

Was kostet es, ein Auto zu lackieren?

Die Kosten fürs Lackieren deines Autos hängen stark davon ab, wie groß der Aufwand ist. Möchtest du nur ein einzelnes Bauteil wie die Stoßstange oder Motorhaube neu lackieren lassen – oder das komplette Auto? Auch der gewünschte Lacktyp, der Zustand deines Fahrzeugs und die Qualität der Werkstatt spielen eine große Rolle.

Preise für eine Komplettlackierung

Wenn du dein Auto komplett neu lackieren lässt, musst du mit Kosten zwischen 1.000 und 5.000 Euro rechnen. Ein kleiner Wagen ist natürlich günstiger als eine große Limousine oder ein SUV. Auch Sonderlackierungen, Effektlacke oder mehrschichtige Aufträge (z. B. Metallic- oder Mattlack) treiben den Preis in die Höhe.

FahrzeugtypPreis für Komplettlackierung (ca.)
Kleinwagen1.000 – 3.000 €
Mittelklassewagen2.000 – 4.000 €
SUV / Kombi / Van3.000 – 5.000 €

Lackierung einzelner Fahrzeugteile

Manchmal reicht es, nur bestimmte Teile neu lackieren zu lassen – etwa nach einem Parkrempler. Auch hier variieren die Preise je nach Teil, Aufwand und Lacktyp.

FahrzeugteilPreis (ca.)
Stoßstange250 – 400 €
Motorhaube300 – 500 €
Tür oder Kotflügel250 – 450 €
Dach400 – 600 €
Außenspiegel80 – 150 €

Was beeinflusst den Preis?

Neben der Fahrzeuggröße und dem Umfang der Lackierung sind vor allem folgende Punkte entscheidend:

  • Vorarbeiten wie Schleifen, Spachteln oder Grundieren
  • Art des Lacks (Standard, Metallic, Matt, Effektlack)
  • Anzahl der Lackschichten
  • Qualität der Werkstatt bzw. ob du zu einer freien oder markengebundenen Werkstatt gehst
  • Regionale Unterschiede – in Großstädten sind Lackierungen meist teurer als auf dem Land

Lackschichten und Ablauf einer professionellen Lackierung

Eine hochwertige Lackierung besteht aus mehreren Schichten, die zusammen nicht nur für den Look sorgen, sondern auch den nötigen Schutz bieten. Damit dein Auto am Ende wie neu aussieht, ist bei jeder Schicht Sorgfalt gefragt – vom ersten Schliff bis zum glänzenden Finish.

Aufbau des Autolacks – von der Grundierung bis zum Klarlack

Der Lackaufbau erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Grundierung
    Diese Schicht sorgt für den Haftgrund auf dem blanken Metall und schützt vor Korrosion.
  2. Füller
    Kleine Unebenheiten oder Schleifspuren werden mit Füller ausgeglichen. Besonders bei älteren Fahrzeugen oder nach kleineren Karosseriearbeiten ein Muss.
  3. Basislack
    Jetzt kommt die Farbe ins Spiel. Der Basislack enthält den eigentlichen Farbton, eventuell auch Metallic- oder Perleffektpartikel. Diese Schicht ist empfindlich – sauberer Auftrag ist hier besonders wichtig.
  4. Klarlack
    Als letzte Schicht schützt der Klarlack den Farblack vor UV-Strahlen, Witterung, Steinschlag oder auch Vogelkot. Er sorgt für Glanz und macht die Lackierung widerstandsfähig.

Wie läuft eine Lackierung in der Werkstatt ab?

Der Ablauf in einer professionellen Lackiererei ist meist folgender:

  • Vorbereitung: Abbau von Anbauteilen, Abkleben der Flächen, Reinigen und Schleifen
  • Ausbesserung: Spachtelarbeiten und Füllerauftrag
  • Lackieren: Auftragen von Basis- und Klarlack in einer Lackierkabine
  • Trocknung & Härtung: Unter Hitze wird der Lack dauerhaft versiegelt
  • Finish: Polieren und Kontrollieren der Oberfläche

Je nach Fahrzeug und Aufwand dauert die komplette Lackierung meist zwischen drei und fünf Werktagen.

Günstige Alternativen zur Neulackierung

Eine komplette Lackierung ist nicht immer nötig – vor allem dann nicht, wenn es nur um kleine Kratzer, matte Stellen oder einzelne Teile geht. Es gibt mittlerweile einige clevere Alternativen, die günstiger sind und trotzdem gute Ergebnisse liefern.

Auto folieren statt lackieren: Vor- und Nachteile

Eine Folierung ist eine beliebte Alternative zur Lackierung – vor allem, wenn du dein Auto optisch verändern möchtest, ohne dauerhaft etwas zu verändern.

Vorteile der Folierung:Nachteile
Kostet meist zwischen 800 und 2.500 Euro (je nach Folienart und Fahrzeuggröße)Nicht so langlebig wie eine Lackierung (ca. 5–7 Jahre)
Große Farbauswahl, auch matte oder Carbon-Optik möglichKratzer oder Steinschläge lassen sich nicht einfach ausbessern
Lack bleibt erhalten und geschütztQualitativ stark abhängig vom Anbieter
Folie lässt sich rückstandslos wieder entfernen

Kleinere Lackschäden selbst ausbessern – mit Lackstift oder Spray

Wenn du nur einen kleinen Kratzer am Kotflügel oder der Tür hast, brauchst du keine Komplettlackierung. Für viele Farben gibt es passende Lackstifte oder Reparatursets im Zubehörhandel.

Tipp: Achte darauf, den Farbcode deines Fahrzeugs korrekt zu verwenden – nur so passt der neue Lack auch wirklich zum alten. Für minimale Schäden ist das eine günstige Lösung (ca. 10–30 €).

Smart Repair oder Spot Repair als Alternative?

Smart Repair ist ideal bei kleineren Lackschäden, z. B. Kratzern, Schrammen oder kleinen Dellen. Dabei wird nur der betroffene Bereich bearbeitet – oft ohne komplette Demontage.

Vorteile:

  • Schneller und günstiger (ab ca. 80–150 € pro Stelle)
  • Original-Lack bleibt größtenteils erhalten
  • Kaum Standzeit in der Werkstatt

Wann lohnt sich Smart Repair?

  • Bei oberflächlichen Lackkratzern
  • Wenn keine großflächigen Farbunterschiede entstehen
  • Für Leasingfahrzeuge, die zurückgegeben werden sollen

Auto selbst lackieren – geht das?

Grundsätzlich kannst du dein Auto auch selbst lackieren. Doch bevor du zu Schleifpapier und Sprühpistole greifst, solltest du wissen: Eine professionelle Autolackierung erfordert Erfahrung, das richtige Werkzeug und sehr viel Geduld. Wenn du hier Fehler machst, kann das Ergebnis schnell fleckig, ungleichmäßig oder dauerhaft unbrauchbar werden.

Voraussetzungen, Materialien und Kosten

Wenn du dein Auto selbst lackieren willst, brauchst du einiges an Ausrüstung – vor allem, wenn du mehr als nur kleine Stellen ausbessern möchtest:

Was du brauchst:

  • Schleifgerät oder Schleifpapier in mehreren Körnungen
  • Spachtelmasse und Füller
  • Grundierung, Basislack und Klarlack
  • Kompressor mit Spritzpistole
  • Atemschutzmaske, Handschuhe, Lackieranzug
  • Abdeckmaterial (Folie, Klebeband)
  • Möglichst staubfreie Umgebung oder Lackierzelt

Kosten für Material (ca.):

  • Für einzelne Teile: ab 100–300 €
  • Für komplette DIY-Lackierung: 400–800 € (je nach Qualität)

Risiken und typische Fehler beim Selberlackieren

Die größten Herausforderungen beim Selberlackieren sind:

  • Staub und Schmutz: Schon kleinste Partikel machen das Ergebnis ungleichmäßig
  • Lacknasen oder Streifenbildung: durch falschen Spritzwinkel oder ungleichmäßigen Auftrag
  • Farbunterschiede: vor allem bei Nachlackierungen oder Effektlacken
  • Mangelnde Haftung: bei schlechter Vorbereitung oder falscher Grundierung

Fazit: Eine DIY-Lackierung lohnt sich meist nur bei sehr alten Autos, bei denen es nicht auf ein perfektes Ergebnis ankommt – oder wenn du Erfahrung im Lackieren hast. Für alle anderen Fälle ist der Gang zur Werkstatt die bessere Wahl.

 
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