Nichts ist ärgerlicher für Autobesitzer als Lackkratzer, die wie aus dem nichts plötzlich da sind. Dabei geht es nicht nur um ein optisches Ärgernis, denn je nach Größe kann eine Wertminderung die Folge sein. Ist der Lackkratzer zudem sehr tief, kann es zu Rost und Folgeschäden kommen. Du ärgerst Dich also völlig zurecht, wenn du einen Lackkratzer entdeckt hast.Diese Einleitung macht bereits Handlungsbedarf deutlich. Schauen wir also, wie du dein Auto lackieren kannst. Dieser Ratgeber beleuchtet alle wichtigen Optionen von der DIY-Lackierung bis hin zu Profilösungen. Halt: Bevor du selber zur Spraydose greifst, solltest du dir 5 Minuten Lesezeit für diesen Ratgeber nehmen. Das Endresultat soll sich schließlich sehen lassen können!

   

Auto lackieren: Aus welchem Grund?

Je nach Restwert des Fahrzeugs solltest du Lackkratzer nicht einfach so lassen, zumal sie Dich mit Sicherheit nerven. Auf den Aspekt der Wertminderung und mögliche Folgeschäden durch Rost haben wir bereits hingewiesen.Vielleicht ist aber ein Kratzer gar nicht der Grund, warum du dein Auto lackieren möchtest? Tuning-Fans können sich eine neue Lackierung sehr gut vorstellen, wenn sie dem Auto neuen sportlichen und vor allem individuellen Glanz verleiht. Zu unterscheiden ist also zwischen einer reparaturbedingten und einer ästhetisch motivierten Lackierung. Je höher deine Ansprüche sind, desto eher solltest du von einer Lackierung in Eigenregie Abstand nehmen. Denn für die gesamte Karosserie ist sehr viel Arbeit und Fingerspitzengefühl notwendig. Und das Risiko eines mittelmäßigen Ergebnisses möchtest du sicher nicht eingehen, denn dann könnte auch alles beim alten bleiben.

 

Wann muss ich zu einem Profi, um das Auto lackieren zu lassen?

Je kleiner der Kratzer bzw. die neu zu lackierende Stelle ist, desto eher kommt DIY in Frage. Tiefe Kratzer in Kombination mit Beulen und Dellen sowie großflächige Lackierungen sind meistens eindeutig ein Fall für eine professionelle Lackierung. Zu beachten ist, dass bei einer großflächigen Neulackierung Bauteile demontiert werden müssen, wozu Fachkenntnisse und Equipment erforderlich sind. Überhaupt brauchst du geeignete Räumlichkeiten und sämtliches Equipment, um selbst dein Auto lackieren zu können. Prüfe also, auf welche Ressourcen und Erfahrungen du zurückgreifen kannst.

 

Checkliste zur Selbsteinschätzung: Das ist für eine DIY-Lackierung notwendig

Wer selbst zum Lack greifen und ein gutes Ergebnis erzielen möchte, muss auf umfassendes Equipment zurückgreifen können. Je weniger von dieser Liste vorhanden oder organisierbar ist, desto eher sollte Abstand von einer Lackierung in Eigenregie genommen werden (Ausnahmen sind natürlich kleine Lackkratzer):

  • Geschützter Arbeitsbereich (auch für die anschließende Trocknung).
  • Schwamm und Mikrofasertücher für gründliche Reinigung.
  • Malerfolie und Klebeband.
  • Werkzeug, falls die Demontage von Autoteilen notwendig ist.
  • Schutzanzug, Gummihandschuhe, Atemschutzmaske, Schutzbrille & Haarschutz.
  • Schleifklotz und Schleifpapier.
  • Spachtel bzw. Spachtelmasse.
  • Sprühdose oder Farbrolle aus Gummi.
  • Grundierung, Decklack (mehrere Dosen), Klarlack.
  • Infrarotlampen für den Trocknungsprozess.

Du siehst, wie umfangreich das Zubehör für ein qualitativ hochwertiges Ergebnis ist. Wenn du sämtliches Zubehör kaufen müsstest, kommt einiges an Geld zusammen. Vor diesem Hintergrund und dem nicht zu unterschätzenden Arbeitsaufwand relativieren sich erfahrungsgemäß die Kosten einer Profilackierung im Direktvergleich. Du solltest dir für eine Entscheidung insofern ein oder besser noch mehrere Angebote von Lackierfachbetrieben einholen!

 

Auto lackieren: Das bisschen mache ich selber!

Für oberflächliche Kratzer gibt es Reparatursets und Lackstifte, mit denen sich gute Ergebnisse erzielen lassen. Auch spezielle Polituren sind bei oberflächlichen Schäden sicher einen Versuch wert. Möchtest du großflächiger neuen Lack aufbringen, musst du einen trockenen und geschützten Arbeitsplatz finden und den Wagen zunächst gründlich reinigen. Die betreffenden Stellen sind abzuschleifen, bevor weitergearbeitet werden kann. Bei einer DIY-Lackierung stehen dir grundsätzlich diese Optionen offen:

  • Auto lackieren mit Rolle:
    Auf diesem Weg lässt sich schnell und günstig neue Farbe anbringen, das Ergebnis lässt aber meistens zu wünschen übrig: Eine sehr gleichmäßige Verteilung ist nur schwierig zu erreichen. Für sehr alte Fahrzeuge kommt diese Art der Lackierung ggf. in Frage. Nicht aber für neuere Fahrzeuge, die mit frischem Lack optisch getunt werden sollen.
  • Mit Spraydose Auto lackieren:
    Hier bringst du den Lack mit einer Dose meistens gleichmäßiger auf (an Atemschutz denken!), aber so richtig qualitativ hochwertig ist auch diese Option nicht. Für großflächige Neulackierungen kommt diese Methode nicht in Betracht, eher für ausgewählte Farbtupfer. Auch können die Kosten mitunter hoch ausfallen, wenn viele Dosen dabei verwendet werden.
  • Mit Farbspritzpistole Auto lackieren:
    Mit dieser Methode sind wir bereits im Arbeitsbereich von Profis! Das zeigt, dass du sämtliches Equipment brauchst, woran ein DIY-Projekt meistens schon scheitert (es sei denn, ein guter Kumpel lässt Dich in seiner Lackiererei werkeln).

    Bei guter Vorbereitung des Untergrundes und genauer Aufbringung lassen sich so sehr gute Ergebnisse erzielen, wobei es bei der Auswahl des Lacks auch einer Fachberatung bedarf. Das gilt vor allem, wenn du beim Tuning optische Effekte mit der neuen Lackierung erzielen möchtest. Falls du das ganze Auto neu lackieren möchtest, solltest du diese Arbeit eindeutig einem Profi überlassen. Ein anderer Fall liegt vor, wenn du eine alte Karosserie als Kunstobjekt mit neuer Farbe versehen willst. Hier ist der Restwert keine Gefahr mehr, falls das Ergebnis nicht überzeugt. In diesem Fall ließe es sich als künstlerische Freiheit verkaufen …
 

Auto lackieren nach Unfall: Wer zahlt?

Ein ganz anderer Schadensfall kann vorliegen, wenn der Lack durch einen Unfall oder einen Parkplatzrempler als Beispiel zerkratzt wurde. Dann ist die Haftpflichtversicherung des Schadenverursachers eintrittspflichtig. Das setzt natürlich voraus, dass ein Schadenverursacher ausfindig gemacht werden kann. Ansonsten bliebe immer noch die Möglichkeit, die eigene Vollkaskoversicherung mit der Lackierung zu belangen. In diesem Fall sind aber die vertragliche Selbstbeteiligung und eine mögliche Höherstufung zu beachten, sofern kein Rabattschutz vereinbart ist.

 

Fazit für neuen Lack mit frischem Glanz

So, du konntest bis hierhin schon Farbe bekennen und einsehen, dass DIY im Bereich Autolackierung sehr enge Grenzen aufweist. Zu den potenziellen Nachteilen der Lackierung in Eigenregie gehört immer, dass das Ergebnis allenfalls mittelmäßig ausfallen kann. Es erfordert eine gründliche Vorbereitung, ein vollständiges Equipment und sehr viel Fingerspitzengefühl, um ein Auto lackieren zu können. Handelt es sich um ein neues und vergleichsweise teures Auto, könnten Eigenversuche zu einer Wertminderung und erheblichen Kosten führen, falls danach doch noch ein Profi ran muss.

Im Tuning-Bereich sind in der Regel hohe ästhetische Ansprüche der Grund, ein Auto zu lackieren. Das spricht dafür, einen erfahrenen Fachbetrieb anzusteuern. Wer künstlerisch begabt ist und eine komplette Werkstatt daheim eingerichtet hat, kann sich natürlich auch selbst an den hier dargestellten Methoden probieren. Schönheit liegt wie immer im Auge des Betrachters …

 
Autoreparaturen.de | Banner | Preisvergleich