Auto selbst lackieren – geht das wirklich? Wer seinem Fahrzeug einen neuen Look verpassen oder kleine Lackschäden kostengünstig selbst beheben möchte, stellt sich früher oder später genau diese Frage. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Vorbereitung, etwas Geduld und dem passenden Werkzeug können auch Laien ein Auto selber lackieren – ob mit Spraydose, Farbrolle oder Lackierpistole.
In diesem Ratgeber zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du dein Auto selbst lackieren kannst, worauf du bei der Vorbereitung achten musst und welche Materialien nötig sind. Du erfährst außerdem, welche typischen Fehler du vermeiden solltest, wann sich der Gang zur Werkstatt lohnt – und mit welchen Kosten du rechnen musst. Egal, ob du nur eine Stoßstange auffrischen oder dein komplettes Auto neu lackieren möchtest: Hier findest du alle Infos, die du brauchst, um dein Projekt erfolgreich umzusetzen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Auto selber lackieren oder vom Profi lackieren lassen
- 2 Wann lohnt es sich, das Auto selbst zu lackieren
- 3 Auto zum Lackieren vorbereiten – Schritt für Schritt
- 4 Anleitung – Auto lackieren in Eigenregie
- 5 Auto mit Spraydose lackieren – so funktioniert es
- 6 Materialien und Werkzeug zum Auto lackieren
- 7 Auto neu lackieren – Kosten und Aufwand
- 8 Häufig gestellte Fragen zum Thema: Auto selbst lackieren
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Auto selber lackieren oder vom Profi lackieren lassen
Ein Auto zu lackieren ist mehr als nur Farbe auftragen – es erfordert Vorbereitung, Sorgfalt und die richtigen Materialien. Dennoch entscheiden sich viele Autobesitzer dafür, ihr Auto selbst zu lackieren. Der Hauptgrund: die Kosten. Während eine professionelle Lackierung in der Werkstatt schnell mehrere Tausend Euro kosten kann, ist die DIY-Variante deutlich günstiger – oft reichen schon wenige hundert Euro für Material und Werkzeug.
Allerdings solltest du abwägen, wie hoch dein Anspruch an das Ergebnis ist. Eine professionelle Lackiererei bietet in der Regel eine perfekte Oberfläche ohne Farbunterschiede oder Staubeinschlüsse – das ist in Eigenregie nur schwer zu erreichen. Für ältere Fahrzeuge oder kleinere Lackschäden kann das Selbermachen aber durchaus eine sinnvolle und kostensparende Lösung sein.
Vorteile und Nachteile beim Auto selbst lackieren
Vorteile | Nachteile |
Deutlich geringere Kosten als in der Werkstatt | Großer Zeitaufwand für Vorbereitung und Durchführung |
Flexibilität: Du bestimmst Tempo, Farbe und Stil | Risiko von Fehlern wie Lacknasen oder ungleichmäßiger Deckung |
Möglichkeit, kleinere Lackschäden gezielt auszubessern | Ergebnis meist nicht mit professioneller Lackierung vergleichbar |
Ideal für ältere Fahrzeuge oder kreative Projekte | Erhöhter Material- und Platzbedarf (z. B. geeigneter Arbeitsplatz) |
Wann lohnt es sich, das Auto selbst zu lackieren
Das Lackieren in Eigenregie lohnt sich besonders dann, wenn:
- du ein älteres Auto besitzt, bei dem es nicht auf ein perfektes Finish ankommt,
- du lediglich kleinere Teile wie Stoßstangen oder Kotflügel neu lackieren willst,
- du Spaß an handwerklicher Arbeit hast und gerne Neues ausprobierst,
- du die Kosten einer professionellen Lackierung scheust.
Ist dein Fahrzeug hingegen neuwertig, besonders hochwertig oder soll verkauft werden, ist der Weg zum Fachbetrieb in den meisten Fällen die bessere Wahl – aus Qualitäts- und Werterhaltungsgründen.
Was braucht man, um ein Auto zu lackieren
Damit das Lackieren in Eigenregie gelingt, musst du die nötige Ausrüstung vorher beschaffen. Auch bei kleinen Projekten reicht ein einfacher Lackstift nicht aus – du brauchst eine solide Grundausstattung. Hier eine Übersicht der wichtigsten Utensilien:
- Schleifpapier (Körnung 400–600) und Schleifklotz
- Silikonreiniger zum Entfetten
- Abdeckfolie und Kreppband
- Grundierung, Basislack (z. B. Metallic oder Unilack) und Klarlack
- Lackierwerkzeug: Spraydosen, Farbrolle oder Lackierpistole mit Kompressor
- Handschuhe, Atemschutzmaske, ggf. Ganzkörper-Schutzanzug
- Malerwanne (für Farbrolle)
- Ein sauberer, trockener und möglichst staubfreier Arbeitsplatz
Je nach Methode (Spraydose, Rolle oder Pistole) können zusätzlich weitere Spezialwerkzeuge nötig sein.
Tipp: Kleine Dellen oder Beulen solltest du vor dem Lackieren unbedingt beseitigen. Eine saubere Oberfläche ist die Grundlage für ein gleichmäßiges Lackbild. Wie du Beulen selbst aus der Karosserie entfernst, erfährst du in unserem Ratgeber: Karosserieschaden reparieren: Was du wissen solltest
Auto zum Lackieren vorbereiten – Schritt für Schritt
Anbauteile entfernen und reinigen
- Auto Reinigen: Entferne gründlich alle Verschmutzungen – am besten mit Wasser, Autoshampoo und einem Mikrofasertuch.
- Anbauteile entfernen: Demontiere alles, was du leicht abnehmen kannst, etwa Spiegel, Zierleisten, Griffe oder Scheinwerfer.
Ausbeulen, Spachteln und Abschleifen
- Schleifen: Schleife die zu lackierenden Flächen gleichmäßig an. Schleifpapier mit 400er bis 600er Körnung ist ideal.
- Spachteln: Bei Dellen oder tiefen Kratzern hilft Spachtelmasse. Nach dem Trocknen sorgfältig glatt schleifen.
Entfetten des Fahrzeuges mit Silikonreiniger
- Entfetten: Mit Silikonentferner entfernst du Rückstände wie Öl, Fett oder Politurreste.
- Abkleben: Alles, was nicht lackiert werden soll, wird mit Kreppband und Abdeckfolie geschützt – großflächig und sorgfältig.
Fahrzeug reinigen, entfetten und abkleben vor dem Lackieren
Oft unterschätzt, aber extrem wichtig: Die Sauberkeit der Oberfläche entscheidet über die Haftung des Lacks. Jeder Staubkorn kann das Endergebnis ruinieren. Besonders das Entfetten mit Silikonreiniger ist Pflicht – auch bei Neulackierungen oder kleinen Ausbesserungen.
Beim Abkleben solltest du dir Zeit lassen. Versteckte Kanten oder Dichtungen brauchen extra Aufmerksamkeit. Und: Arbeite lieber großzügig – Farbnebel verteilt sich weiter, als man denkt.
Anleitung – Auto lackieren in Eigenregie
Das eigentliche Lackieren ist der spannendste Teil des Projekts – aber auch der, bei dem Fehler am sichtbarsten werden. Ob du Spraydose, Farbrolle oder Lackierpistole verwendest, hängt von deinem Budget, deinen Werkzeugen und deinen Ansprüchen ab. In diesem Abschnitt erklären wir dir die unterschiedlichen Methoden Schritt für Schritt – jeweils mit Tipps für ein sauberes Ergebnis.
Auto richtig lackieren – Schritt-für-Schritt-Anleitung
Unabhängig von der Methode gibt es einige Grundregeln, die du beim Lackieren beachten solltest. Ein gleichmäßiger Farbauftrag, der richtige Abstand zum Fahrzeug und die passende Umgebung spielen eine große Rolle. So gehst du vor:
- Letzte Kontrolle der Fläche: Sind alle Bereiche sauber, fettfrei und richtig abgeklebt?
- Grundierung auftragen: Diese sorgt für Haftung und schützt das Blech vor Korrosion.
- Basislack auftragen: In mehreren dünnen Schichten lackieren – jeweils kurz antrocknen lassen.
- Klarlack versiegeln: Nach vollständiger Trocknung des Basislacks folgt der Klarlack. Auch hier: mehrere dünne Schichten.
- Trocknen lassen: Idealerweise mehrere Stunden bei konstanter Temperatur – kein direkter Schmutzkontakt.
Tipp: Nicht jeder Lackschaden muss komplett überlackiert werden. Gerade bei kleinen Kratzern oder Dellen kann Smart Repair eine günstige Alternative sein. Mehr dazu liest du in unserem Beitrag Smart Repair: Kosten, Verfahren & Tipps.
Auto mit Spraydose lackieren – so funktioniert es
Spraydosen eignen sich gut für kleinere Flächen oder Einsteiger-Projekte. Wichtig ist eine gleichmäßige Handbewegung und der richtige Abstand.
- Spraydose gut schütteln, mindestens zwei Minuten vor Gebrauch.
- Sprühabstand einhalten: ca. 25–30 cm zur Fläche.
- In Bewegung bleiben: Niemals an einer Stelle verweilen, sonst entstehen Lacknasen.
- Mehrere dünne Schichten: Lieber öfter sprühen als zu viel auf einmal.
Spraydosen bieten eine einfache Handhabung, erfordern aber ein ruhiges Händchen und sauberes Abkleben.
Auto mit Farbrolle lackieren – das solltest du wissen
Ungewöhnlich, aber möglich: Besonders bei DIY-Fans hat sich die Lackierung mit der Farbrolle als kreative Alternative etabliert – vor allem bei Komplettlackierungen mit matter Optik.
- Gummirolle für glatte Flächen, Schaumstoffrolle für raue Bereiche verwenden.
- Kreuzweise lackieren: Für ein gleichmäßiges Ergebnis den Lack in beide Richtungen auftragen.
- Zwischenschliff: Nach jeder Schicht leicht anschleifen für ein glattes Finish.
- Aushärtezeit beachten: Rolle braucht meist länger zum Trocknen als Spray oder Pistole.
Diese Methode eignet sich eher für experimentierfreudige Bastler oder Liebhaberfahrzeuge, bei denen es nicht auf Perfektion ankommt.
Auto mit Lackierpistole lackieren – Anleitung für Fortgeschrittene
Wer professioneller arbeiten möchte, greift zur Lackierpistole mit Kompressor. Damit lassen sich auch große Flächen sauber und gleichmäßig lackieren – erfordert aber Erfahrung.
- Druck & Düse richtig einstellen: 2–3 bar Druck sind üblich, passende Düsengröße je nach Lack.
- Lack anmischen: Basislack mit Verdünner und Härter im richtigen Verhältnis mischen.
- In Schutzkleidung arbeiten: Atemmaske und Ganzkörperanzug sind Pflicht.
- Kreuzgang beachten: Auch hier gilt: waagrecht + senkrecht für gleichmäßige Deckung.
Diese Methode liefert das beste Ergebnis, ist aber auch die aufwendigste – sowohl in Vorbereitung als auch im Umgang mit dem Equipment.
Materialien und Werkzeug zum Auto lackieren
Ob Spraydose, Farbrolle oder Lackierpistole – ohne die richtigen Materialien wird die Autolackierung schnell zum Frustprojekt. Vor allem bei der Auswahl des Lacks, der Grundierung und des Klarlacks gibt es große Qualitätsunterschiede. Auch das Werkzeug spielt eine wichtige Rolle für das Endergebnis. In diesem Abschnitt zeigen wir dir, worauf du bei der Materialwahl achten solltest und was in keiner DIY-Ausrüstung fehlen darf.
Welche Lacke eignen sich zum Auto lackieren
Beim Lackieren kommen in der Regel drei Schichten zum Einsatz: Grundierung, Basislack (Farbe) und Klarlack. Je nach Fahrzeug und gewünschter Optik gibt es Unterschiede in der Auswahl:
- Unilacke: Klassischer einfarbiger Lack ohne Effekt – einfach zu verarbeiten und gut für Einsteiger.
- Metallic-Lacke: Effektlacke mit Glimmerpartikeln – erfordern mehr Sorgfalt beim Auftragen und einen klaren Abschluss mit Klarlack.
- Mattlacke: Besonders anfällig für Fehler – klare Linien und sauberes Arbeiten sind entscheidend.
- RAL- und Sonderlacke: Für kreative Designs oder ungewöhnliche Farbtöne.
Achte darauf, dass Basis- und Klarlack zueinander passen – am besten aus dem gleichen System.
Welche Werkzeuge und Hilfsmittel du brauchst
Die genaue Ausstattung hängt davon ab, ob du mit Spraydose, Pistole oder Farbrolle arbeitest. Grundlegend solltest du folgendes parat haben:
- Schleifpapier (Körnung 400–600)
- Silikonentferner und fusselfreie Tücher
- Abdeckfolie, Kreppband und ggf. Zeitungspapier
- Atemschutzmaske, Handschuhe, Schutzbrille
- Spraydosen, Farbrolle oder Lackierpistole
- Malerwanne (bei Farbrolle), Mischbecher (bei Lackierpistole)
Für die Arbeit mit einer Lackierpistole brauchst du zusätzlich:
- Kompressor (mind. 2 PS, 50 l Kesselgröße)
- Verdünner, Härter und Lackmischbecher
- Reinigungsmittel für Pistole und Zubehör
Ein sauberer, gut belüfteter und möglichst staubfreier Arbeitsplatz ist außerdem Pflicht.
Tipp: Wenn du deine frisch lackierte Oberfläche dauerhaft schützen möchtest, lohnt sich eine Keramikversiegelung. Sie sorgt für intensiven Glanz, macht den Lack widerstandsfähiger gegen Schmutz, UV-Strahlung und Kratzer – und erleichtert die Reinigung enorm. Besonders bei dunklen oder empfindlichen Lacken ist sie eine sinnvolle Ergänzung nach dem Klarlack.
Klarlack, Basislack und Grundierung richtig anwenden
Die Reihenfolge und Technik beim Auftragen der Lackschichten sind entscheidend für das Ergebnis:
- Grundierung: Sorgt für Rostschutz und eine gleichmäßige Oberfläche. Wird meist in 1–2 Schichten aufgetragen.
- Basislack: Der Farblack – wird in mehreren dünnen Schichten gesprüht oder gerollt. Wichtig: gleichmäßiger Auftrag, keine Unterbrechungen.
- Klarlack: Versiegelt den Farblack und schützt vor Witterung. Auch hier lieber mehrere dünne Schichten mit Trocknungspausen dazwischen.
Zwischen den Schichten solltest du die Oberfläche leicht anschleifen und entstauben, um die Haftung zu verbessern und Staubeinschlüsse zu vermeiden.
Auto neu lackieren – Kosten und Aufwand
Wer sein Auto selbst lackieren möchte, tut das oft, um Geld zu sparen. Doch wie groß ist der Unterschied wirklich? Und wann lohnt es sich vielleicht doch, die Lackierung einem Fachbetrieb zu überlassen? In diesem Abschnitt zeigen wir dir, mit welchen Kosten du rechnen musst, welche Faktoren den Preis beeinflussen – und was der Unterschied zwischen DIY und professioneller Lackierung ausmacht.
Auto selber lackieren – welche Kosten entstehen
Die Kosten beim Selberlackieren hängen stark vom gewählten Verfahren, der Lackqualität und dem Umfang der Arbeiten ab. Für kleinere Auto-Reparaturen brauchst du deutlich weniger Material als für eine Komplettlackierung. Grobe Richtwerte:
Position | Geschätzte Kosten |
Schleifpapier, Reiniger, Klebeband | 20–50 € |
Grundierung, Basislack, Klarlack | 50–150 € |
Spraydosen (je nach Fläche) | ca. 5–10 €/Dose |
Lackierpistole + Kompressor (Leihe) | 50–100 € oder mehr |
Persönliche Schutzausrüstung | ca. 20–30 € |
Farbrollen & Zubehör | 20–40 € |
Gesamtkosten: Je nach Methode und Fahrzeuggröße etwa 100–400 €.
Auto neu lackieren lassen oder selbst machen
Eine professionelle Lackierung kostet deutlich mehr – je nach Fahrzeug, Lacktyp und Aufwand meist zwischen 1.000 und 5.000 Euro. Dafür erhältst du in der Regel:
- Perfekte Optik ohne sichtbare Fehler
- Industriell saubere Lackierbedingungen (Staubschutz, Trocknungskabine)
- Fachgerechte Vorbereitung inklusive Demontage und Nachbearbeitung
- Eventuell eine Garantie oder Gewährleistung
Die Selbstlackierung lohnt sich vor allem dann, wenn das Fahrzeug bereits älter ist und nur noch einen geringen Restwert hat. In solchen Fällen stehen Aufwand und Kosten einer professionellen Lackierung oft in keinem sinnvollen Verhältnis zum Fahrzeugwert. Auch bei rein optischen Auffrischungen, etwa an Kotflügeln, Stoßstangen oder Außenspiegeln, kann das Lackieren in Eigenregie eine sinnvolle und preiswerte Alternative sein.
Darüber hinaus ist das Selbermachen besonders für kreative oder experimentelle Projekte interessant – zum Beispiel, wenn du deinem Auto einen ganz individuellen Look verpassen willst. Und nicht zuletzt entscheiden sich viele Autofans mit begrenztem Budget für die DIY-Variante, einfach weil sie gerne selbst Hand anlegen und das Projekt als Herausforderung sehen.
Lackierung selber machen – lohnt sich das finanziell
Wenn du handwerklich geschickt bist und keine Perfektion erwartest, kannst du mit einer Eigenlackierung bis zu 70 % der Kosten sparen. Vor allem bei kleineren Flächen ist die Ersparnis deutlich. Wichtig ist aber, realistisch zu bleiben:
- Rechne mit mehr Zeit als geplant.
- Plane Fehlversuche ein, besonders bei der ersten Lackierung.
- Vergleiche Materialkosten sorgfältig – Billigprodukte lohnen sich selten.
- Bei Leasingfahrzeugen oder Neuwagen solltest du auf professionelle Lackierung setzen, um Wertverlust oder Vertragsprobleme zu vermeiden.
Häufig gestellte Fragen zum Thema: Auto selbst lackieren
Kann man sein Auto selber lackieren?
Ja, du kannst dein Auto selbst lackieren – auch als Laie. Wichtig ist dabei eine sorgfältige Vorbereitung, das richtige Werkzeug und etwas handwerkliches Geschick. Ob mit Spraydose, Farbrolle oder Lackierpistole: Wer sauber arbeitet und sich an eine klare Anleitung hält, kann auch ohne Profi-Werkstatt gute Ergebnisse erzielen. Besonders bei älteren Fahrzeugen oder kleineren Reparaturen lohnt sich das Selbermachen.
Kann man einfach über alten Lack lackieren?
Grundsätzlich ist es möglich, über bestehenden Lack zu lackieren – allerdings nur, wenn die alte Lackschicht intakt, sauber, entfettet und angeschliffen ist. Wichtig: Der Untergrund muss tragfähig sein, damit der neue Lack haftet. Alte, abgeplatzte oder rissige Lackschichten müssen vollständig entfernt werden. Ohne vorheriges Schleifen oder Reinigen solltest du niemals überlackieren, da es sonst zu Ablösungen oder ungleichmäßigem Auftrag kommen kann.
Was ist billiger – lackieren oder folieren?
In den meisten Fällen ist das Folieren günstiger als eine vollständige Lackierung – vor allem dann, wenn du die Arbeit an eine Fachwerkstatt vergibst. Für eine professionelle Autofolierung zahlst du je nach Fahrzeuggröße und Folientyp zwischen 1.000 und 2.500 Euro. Eine hochwertige Lackierung kann deutlich mehr kosten. Beim Selbermachen hingegen ist die Lackierung in der Regel günstiger, da du nur Materialkosten hast – vorausgesetzt, du besitzt oder leihst das nötige Werkzeug.
Ist eine Grundierung beim Auto lackieren notwendig?
Ja, eine Grundierung ist beim Auto lackieren in den meisten Fällen notwendig. Sie sorgt für bessere Haftung des Farblacks und schützt das Metall vor Rost. Besonders bei blankem Blech, gespachtelten Stellen oder größeren Flächen ohne alten Lack solltest du niemals auf die Grundierung verzichten. Auch wenn du von dunklem auf hellen Lack (oder umgekehrt) wechselst, hilft eine passende Grundierung, ein gleichmäßiges Farbergebnis zu erzielen.
Wie lackiere ich mein Auto selbst?
Wenn du dein Auto selbst lackieren möchtest, solltest du Schritt für Schritt vorgehen: Zuerst das Fahrzeug gründlich reinigen, Anbauteile entfernen und die zu lackierenden Flächen anschleifen. Danach werden die Flächen entfettet, sauber abgeklebt und grundiert. Anschließend folgt der Basislack – in mehreren dünnen Schichten. Zum Schluss trägst du den Klarlack auf, der die Oberfläche schützt und versiegelt. Wichtig ist eine ruhige Hand, Geduld und möglichst staubfreie Umgebung. Je nach Methode – Spraydose, Farbrolle oder Lackierpistole – unterscheiden sich die Anforderungen leicht.
Jan
Ich finde mir die Erklärung Etwas detailierter gewünscht!
Zum Beispiel: ob man bei metallic Lacken den Grundlack erst polieren muss, Bevor der Klarlack aufgetragen wird.
Jens Szabelski
Hallo Jan,
danke für deinen Kommentar.
Zu deiner Frage: Nein, der Grund- oder Basislack wird nicht poliert. Damit würdest du die Struktur der Farbpigmente beziehungsweise deren gleichmäßige Ausrichtung zerstören. Des Weiteren würde durch Wax oder ähnliches der Klarlack nicht mehr halten.
Hast du noch weitere Fragen, melde dich gerne!
Beste Grüße
Jens vom Autoreparaturen.de Team
Otto Müller
Das ist ein sehr interessanter Artikel zum Thema Auto lackieren. Ich habe mir schon einige Beiträge dazu durchgelesen.
Lisbeth Maler
Interessant, dass gerade bei älteren Fahrzeugen Anbauteile wie Stoßstangen oder Kotflügel einfach in Eigenregie nachlackiert werden können, um Geld zu sparen. In der Werkstatt müssen wir oft kleinere KFZ Schaden beheben lassen. Danach muss auch immer mal wieder der Lack korrigiert werden.
Rolf
Danke für den Interessanten Beitrag über das Auto lackieren. Ich wollte schon länger mein Auto dunkler lackieren, wollte jedoch nicht zum Fachmann gehen.Ich werde mir eine Spraydose holen um dieses zu tun und es ist ebenso gut zu wissen, dass ich einen Silikonreiniger brauche.
Karl Heinrich
Ich habe ein wirkliches Liebhaberauto und möchte dem guten Stück einen neuen Glanz verpassen. Das bedeutet, es soll eine Lackierung her. Mir war gar nicht bewusst, dass man sein Auto auf so unterschiedliche Weise lackieren kann, denn bisher kannte ich nur die Sprühpistole. Solche eine Pistole habe ich noch früheren Arbeiten und nun muss ich mir mal überlegen, welche Farbe ich überhaupt möchte.
Martin Lobinger
Gut zu wissen, dass der Preis der professionellen Lackierung eines Gebrauchtwagens meist in einem ungünstigen Verhältnis zum Restwert des Fahrzeugs steht. Mein Onkel möchte sich ein Auto kaufen. Er hat sich im Endeffekt für ein neues Auto entschieden, da er die Preise der Lackierung eines Gebrauchtwagens für unangemessen im Hinblick auf dessen Wert hält.