Der ADAC rückt jährlich weit über 3 Millionen Mal aus, um pannengeplagten Autofahrern zu helfen. In fast jedem zweiten Fall ist eine leere Autobatterie schuld daran, dass das Fahrzeug nicht anspringt (vor allem in den kalten Wintermonaten). Elektro- und Hybridautos sind noch öfter von einer Batteriepanne betroffen, sodass auch die Elektromobilität keinen positiven Einfluss auf die Pannenstatistik haben wird. Leistungsstarke Bordelektronik und Start-Stopp-Automatik verlangen einer Autobatterie viel ab.Doch es muss gar nicht so weit kommen, dass dich dein Auto wegen einer entladenen Batterie im Stich lässt. Hier kannst du mehr über Warnzeichen und Tipps nachlesen, um die Lebensdauer einer Autobatterie zu verlängern.

   

Funktionen der Autobatterie in der Zusammenfassung

Eines ist klar: Ohne Spannung aus der Autobatterie geht nicht viel bzw. gar nichts, denn der Motor lässt sich nicht starten. Insofern ist die Hauptfunktion der Batterie, den Motor durch den entscheidenden Funken bei der Zündung in Gang zu bringen. Aber das ist längst nicht alles, was die Autobatterie an Bord leistet: Sie stellt Energie für das gesamte Bordnetz und damit Komponenten wie Radio, Komfortelemente (Sitzheizungen), Klimaanlage und Sicherheitssysteme wie ABS zur Verfügung.Bei modernen Fahrzeugen kann die Lichtmaschine alleine den Strombedarf nicht decken, schon gar nicht im Stop-and-go-Verkehr in Innenstädten. Überall dort, wo die Leistung der Lichtmaschine nicht ausreicht, muss die Autobatterie mit ausreichender Spannung einspringen. Ein Defekt macht sich also nicht beim Starten bemerkbar, auch wenn dadurch alle anderen Auswirkungen in den Hintergrund rücken. Auch die spritsparende Start-Stopp-Automatik bringt Autobatterien schneller an ihre Belastungsgrenzen.

 

Wann machen Autobatterien am häufigsten schlapp?

Die meisten Panneneinsätze verzeichnet der ADAC im Winter, denn nach frostigen Nächten kann bereits angeschlagenen Batterien die notwendige Spannung ausgehen. Auch über Nacht angelassenes Licht kann einer bereits schwachen Batterie den Todesstoß versetzen. Das sind aber letztlich alles nur beschleunigende Faktoren, denn irgendwann wird jede Autobatterie an ihr Lebensende kommen.

 

Checkliste: Woran erkenne ich einen niedrigen Ladezustand der Autobatterie?

Im Rahmen der jährlichen Inspektion wird die Batteriespannung im Regelfall gemessen, sodass sich hier eventuell schon Bedarf für einen (baldigen) Wechsel andeuten kann. Im Lebensalltag wirst du aber nicht auf Messergebnisse zurückgreifen können. Diese möglichen Warnzeichen sollten dich aber an eine schwache Autobatterie denken lassen, die dich schon bald im Stich lassen könnte:

  • Motor springt nur schwer oder stotternd an.
  • Beim Anlassen leuchten die Kontrolllampen im Cockpit schwächer als sonst.
  • Das Radio lässt sich nicht einschalten oder es hat nach dem Starten Aussetzer.

Bemerkst du diese Warnzeichen, solltest du den Batteriezustand prüfen lassen, vor allem bei fortgeschrittenem Alter (siehe nächster Abschnitt). Nicht in jedem Fall muss eine Batterie gewechselt werden, manchmal kann auch Starthilfe reichen. Das solltest du aber fachmännisch und je nach Batteriealter abklären lassen.

 

Wie lange hält eine Autobatterie?

Je nach Qualität, Fahrprofil und Witterungseinflüssen sollte eine Autobatterie 5 bis 7 Jahre halten. Hat dein Auto dieses Alter erreicht, ist die Batterie wahrscheinlich schuld, wenn es nicht anspringt. Die Lebensdauer ist tendenziell kürzer, wenn du oft kurze Strecken im Stadtverkehr zurücklegst. Das führt zu einer hohen Belastung und somit auf der Gegenseite zu einer verkürzten Lebensdauer. Natürlich hast du die Lebensdauer auch selbst in den Händen.

Folgende Tipps helfen dabei, positiv auf die Lebensdauer einzuwirken:

  • Stromfresser erkennen und minimieren

Besonders beheizbare Elemente wie Sitze und Lenkrad sind heimliche Stromfresser, die nur sehr dosiert genutzt werden sollten. Vor allem nach Ausschalten des Motors sollten Radio und weitere elektronische Systeme nicht für lange Zeit genutzt werden. Auch wenn sich damit Sprit sparen lässt, wirkt sich die Start-Stopp-Automatik negativ auf die Lebensdauer der Batterie aus.

  • Stille Verbraucher einkalkulieren

Neben offensichtlichen Verbrauchsquellen gibt es auch stille Verbraucher, die sich kaum vermeiden lassen. Denke z. B. an Alarmanlage oder Keyless-Systeme, die konstant im Standby-Modus Strom verbrauchen. Dieser ist zwar gering, summiert sich im Laufe der Jahre aber zu einer relevanten Summe. Wird ein Verbraucher aus Versehen über Nacht nicht ausgeschaltet (z. B. Licht im Fahrzeugraum), kann das einer angeschlagenen Batterie zusetzen. Bei modernen Autos schaltet sich das Licht im Regelfall irgendwann automatisch ab, sodass in dieser Hinsicht keine Risiken bestehen.

  • Extreme Temperaturen nach Möglichkeit vermeiden

Es liegt in der Natur der physikalischen Eigenschaften einer Autobatterie, dass extreme Kälte und Hitze der Leistung zusetzen. Bei Kälte laufen die elektrochemischen Reaktionen langsamer ab, die Startleistung sinkt rapide. Wo immer möglich, sollte das Auto in einer Garage geparkt werden, um den Einfluss solcher Witterungsbedingungen zu minimieren.

 

Autobatterie selber wechseln eine Option?

Grundsätzlich kannst du die Autobatterie selber wechseln, wenn du über das notwendige Fachwissen, Werkzeug und handwerkliche Geschick verfügst. Allerdings muss dann wirklich jeder Handgriff sitzen, Schutzbrille und Arbeitshandschuhe dürfen als Equipment nicht fehlen. Fehler können schnell teuer werden, wenn ein Kurzschluss etwa einen Schaden an der empfindlichen Bordelektronik verursacht. Insgesamt erweist sich der Einbau als gar nicht so einfach, da die Platzverhältnisse in vielen Motorräumen sehr beengt sind. Hinzu kommt das nicht unerhebliche Gewicht einer Autobatterie mit mindestens (!) 10 Kilogramm.

Wer in einem Automobilclub Mitglied ist und den Pannendienst gerufen hat, kann in vielen Fällen den Wechsel direkt vor Ort durchführen lassen, meist zu fairen Preisen. Da eine altersschwache Batterie häufig der Grund für den Einsatz ist, haben die Profis funktionalen Ersatz im Idealfall direkt mit an Bord.

 

Kosten für neue Autobatterie: Womit ist zu rechnen?

Inklusive Einbau ist meistens mit Kosten von 100 bis 150 Euro zu rechnen, wobei es im Einzelfall auf die Leistungsstärke und ggf. Marke ankommt. Bei großen SUVs können die Kosten auch deutlich über 150 Euro liegen. Dubiose Billigangebote aus dem Internet sind mit Vorsicht zu genießen, denn eine kurze Lebensdauer lässt auch das beste Schnäppchen am Ende teuer aussehen. Zudem sollte die Batterie geprüft sein und alle Sicherheitsanforderungen erfüllen, ist sie doch jeden Tag vielen Einflüssen und Erschütterungen ausgesetzt!

 

Fazit: Irgendwann trifft eine leere Batterie jeden Autofahrer

Du weißt jetzt, wie unverzichtbar eine Autobatterie ist und welche Warnzeichen du nicht ignorieren solltest. Springt dein Auto nicht mehr an, ist gerade im Winter angesichts der Pannenstatistik eine leere Batterie als Ursache sehr wahrscheinlich. Du kannst zwar mit den hier beschriebenen Tipps positiv auf die Lebensdauer einwirken. Letztlich ist sie aber wie bei Bremsen etc. begrenzt, denn Autobatterien sind Verschleißteile. Daher sollten sie bei jeder Inspektion routinemäßig überprüft werden.

 
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