Wer sich sorglos hinter das Steuer seines Autos setzen möchte, hat nach einer langen Standzeit einiges zu beachten. Die Pandemie und damit einhergehende Lockdowns verändern unseren aller Alltag und damit auch, wie wir uns in dieser Zeit fortbewegen. Pendeln und auch die meistens Ausflüge fallen aus, das eigene Auto bleibt stehen und wird viel weniger bewegt. Auch Autos, die nur zu einer Saison angemeldet werden, während eines langen Urlaubs oder vielleicht auch der Zweitwagen, bleiben länger stehen. Hier erfährst du was die häufigsten Standschäden sind, wie man richtig vorbeugt und sie beseitigen kann.
Inhaltsverzeichnis
Reifen sind nicht zum Herumstehen gemacht
Wenn durch lange Standzeiten die Reifen unter dem hohen Gewicht des Fahrzeugs leiden, kann es zu Verformungen und zum Ausbeulen kommen. Dann ist die Rede von einem „Standplatten“. Das merkt man häufig am Fahrverhalten und an unangenehm auftretenden Abrollgeräuschen. Dann bleibt nur die Fahrt in eine Werkstatt – im schlechtesten Fall bleibt nur ein Tausch der Reifen.
Um solche Kosten zu vermeiden, sollte das Fahrzeug mindestens einmal die Woche bewegt werden. Man kann auch zu sogenannten Reifenbetten oder -schonern greifen, das machen gerne viele Oldtimerliebhaber.
Batterien leiden unter Stillstand
Zu den häufigsten Standschäden gehört eine leere Batterie. Wird das Fahrzeug nicht bewegt, kann die Batterie nicht durch die Lichtmaschine oder auch Rekuperation (das Verfahren zum Zurückführen der Energie, die bspw. beim Bremsen entsteht) aufgeladen werden, was sogar zu einer schleichenden Entladung führt. In solch einem Fall kann der Motor nach Wochen oder manchmal nur Tagen nicht mehr anspringen. Es sei denn, du besitzt einen Neuwagen – hier überstehen die Batterien oft eine sehr lange Standzeit bis zu drei Jahren problemlos.
Ein Erhaltungsladegerät kann sich bei langen Standzeiten bezahlt machen. Wie der Name schon verrät, hält es die Ladung der Batterie konstant, man benötigt allerdings eine Steckdose in der Nähe. Zur Überbrückung helfen auch öfter mal Fahrten über eine längere Strecke, weil Kurzstrecken die Batterie eher noch zusätzlich belasten. Im ungünstigsten Fall hilft am Ende sonst nur die Überbrückung eines freundlichen Nachbarn mit Starterkabeln, um der Batterie wieder Leben einzuhauchen.
Bremsen ziehen Rost magisch an
Wenn das Auto nicht gerade geschützt in einer Garage steht, kann draußen die Feuchtigkeit zu Flugrost auf den Bremsscheiben führen, der das Bremsverhalten verschlechtert. Wenn du nach längerer Standzeit einen Rostfilm auf deinen Bremsen feststellst, müssen diese erst wieder freigebremst werden – tritt dabei ordentlich auf die Bremse, sonst löst sich der Rost nur schwer.
Klimaanlage regelmäßig verwenden
Egal ob im Sommer oder Winter – eine Klimaanlage sollte man regelmäßig benutzen. Denn auch hier können durch mangelnde Benutzung Rost, Schimmel, undichte Stellen und damit sogar Schäden am Kompressor entstehen. Häufiges Benutzen der Klimaanlage ist immer noch besser als sie gar nicht zu verwenden. Der beste Schutz ist demnach eine trockene Lüftungsanlage. Das erreichst du durch die regelmäßige Benutzung während der Fahrt und indem du die Klimaanlage einige Minuten vor Fahrtende abstellst. So kann das entstandene Kondenswasser wieder verdunsten. Ansonsten begünstigt die Feuchtigkeit im System eine Schimmelbildung, was wiederum Nährboden für Bakterien und Pilze bildet. Das führt schlussendlich zu dem muffigen Geruch, der sich im Innenraum nach dem ersten Einschalten der Lüftung breit macht.
Weitere Tipps zur Pflege um häufige Standschäden zu vermeiden
- Gummis und Dichtungen werden durch Nutzung oder auch lange Sonneneinstrahlung porös und undicht. Hier hilft regelmäßiges Reinigen und Pflegen und die Anwendung eines Silikonsprays, um diese geschmeidig zu halten.
- Lackschäden vermeiden – durch längere Standzeiten kann ebenfalls die Lackierung deines Autos leiden. Auch hier kann es draußen durch zu viel Feuchtigkeit zu Rost kommen. Getrockneter Vogelkot beschädigt die oberste Lackschicht und führt zu matten Flecken. Dieser Effekt wird durch ständige Sonneneinstrahlung noch einmal verstärkt.
- Feuchter Innenraum – gerade in der kälteren Jahreszeit schleppt man oft Dreck und manchmal auch Schnee mit in das Wageninnere. Dies führt zu Feuchtigkeit, die bei längeren Standzeiten nicht verdunsten kann. Dann schlägt einem beim Öffnen des Fahrzeugs schon ein müffelnder Geruch entgegen. Auch bei Fahrtantritt kommt es dann zum Beschlagen der Scheibeninnenseite. Hier helfen spezielle Entfeuchter oder manchmal reicht schon Zeitungspapier unter dem Sitz.
- Bei langen Standzeiten im Freien keine Planen verwenden – da die Plane durch den Wind Scheuerstellen auf dem Lack verursachen kann. Auch kann sich so wieder Kondenswasser unter der Abdeckung bilden, was wiederum zu den oben genannten Problemen führen kann.
Paulina
Danke für diesen tollen Blog. War sehr interessant zu lesen.